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Aug
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Einsortiert unter (Allgemein) von traduction.allemand am 24-08-2007

Es ist früh am Morgen, als ich im Rathaus von Gryfino an die Tür von Leszek Ludwiniak klopfe. Er stellt mir seine deutsche Kollegin vor, Gudrun Henrici, der Verantwortlichen für die Städtepartnerschaft zwischen Gryfino und Bersenbrück. Die beiden hören aufmerksam zu, was ich über den Veloblog zu erzählen habe und zeigen sich begeistert. Doch leider bleibt uns nur die Zeit, einen Kaffee zu trinken und währenddessen über die Stadt und ihre Bewohner zu sprechen, denn beide haben viel zu tun. Und doch: gedankt sei dem polnischen Improvisationstalent, denn Leszek schlägt mit vor, mich mit dem Auto nach Stettin mitzunehmen, wohin er sowieso fahren müsse, was mir wiederum erlaubt, meinen Aufenthalt in Gryfino zu verlängern.

Und hoppla ! Schon finde ich mich in einer Abschlussversammlung der Partnerstädte wieder, bei der es um ein gemeinsames Austauschprojekt geht, insbesondere aber um Material für Behinderte, das die Deutschen mitgebracht haben. „Das nächste Mal müssen wir uns aber so arrangieren, dass ihr nicht mit leerer Luft im LKW nach Hause fahrt“, sagt der Bürgermeister, während er allen ein Glas Cognac anbietet… bis auf den „Chauffeur“, wie er auf polnisch sagt. Leszek meistert bravourös die Übersetzung, denn nun wird von ernsten Dingen gesprochen. Von dem Industriegebiet von einigen hundert Hektar Größe zwischen Gryfino und Stettin, von den Anlegestellen, die es entlang des östlichen Oderarmes zu renovieren gilt und von der Integration der behinderten Kindern in die Gesellschaft. „Früher waren es die Regierungen, die solche Austausche organisiert haben. Heute sind es die Menschen selbst“, sagt der Bürgermeister. „Und ich freue mich, dass die deutsch-polnischen Beziehungen schon fast so gut geworden sind wie die deutsch-französischen.“ Ein Deutscher der Delegation der Partnerstadt fügt hinzu: „Die Regierungen kommen und gehen, aber die zwischenmenschlichen Beziehungen, die bleiben bestehen.“

Es ist ein schöner Moment, um sich gut zu unterhalten. Gudruns und
Leszeks Witze im Vorzimmer über die deutsch-polnischen Beziehungen scheinen längst vergessen. Hier ist nicht mehr die Rede von den wenigen Prozent revanchistischer Deutscher, die zurückkehren wollen, noch von jenen ängstlichen und bei diesem Thema sehr empfindlichen Polen. Nein! Platz für Europa und für die Freundschaft zwischen Partnerstädten, auf dass Europa zusammenwächst !



1 Kommentar zu "Deutsch-polnische Städtepartnerschaft zwischen Gryfino und Bersenbrück"
fr hervé am 25. August 2007 um 23:26

C’est tout simplement l’Europe du bon sens, non?

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